MICHAEL GRUDZIECKI

Laudatio

Der vierte hauserconsulting Kunstpreis geht an den polnischen Maler Michael Grudziecki.

 

Der aus Polen stammende Künstler Michael Grudziecki stellt Überwachungskameras in den Mittelpunkt seiner Bilderfolge »Victory«. Fotografisch exakt gestaltet er Portraits von elektronischen Augen: an Eingängen, auf Plätzen, in der U-Bahn.

 

Was eigentlich diskret zurücktreten sollte rückt in den Arbeiten von Michael Grudziecki ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Menschen sucht man auf diesen Bildern vergebens, jedoch ist immer klar, dass diese Kameras auf Menschen gerichtet sind (manchmal sogar – wie in Victory 18 – auf den Betrachter selbst).

 

Je nach persönlicher Disposition und politischer Gesinnung mag man dies als beruhigend oder bedrohlich empfinden – fast immer jedoch bleibt Ambivalenz angesichts des Wissens um Unbekannte, die jede Bewegung registrieren und dokumentieren.

 

Das Leitmotiv des vierten hauserconsulting Kunstpreises Zeitsicht lautete »Kriegszeit/Friedenszeit«; im Augsburger Friedensjahr 2005 richtete er sich in besonderer Weise an ausländische Mitbürger, die in Deutschland leben und arbeiten. Über 150 Künstler aus 30 Ländern haben sich um diesen Preis beworben.

 

Die Jury verleiht diesen Preis an den erst 28-jährigen Polen Michael Grudziecki. Ihm gelingt es in überzeugender Weise, die Spannung zwischen Krieg und Frieden, zwischen Kampf und Schutz, zwischen Kontrolle und Freiheit, zwischen Macht und Angst sichtbar zu machen.

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